Alle unsere Top Teams werden untersucht. Eines der Ziele ist es, herauszufinden wie die Leistung des Athleten verbessert werden kann. Eine der gängingsten Varianten dies zu Untersuchen ist der Laktat Stufentest. Es gilt also Herauszufinden, wo die höchstmögliche Belastung liegt, ohne mit Übersäuerung zu reagieren. (Foto Credit: Rudern.de)
Was ist ein Laktattest für Sportler?
Einfach gesagt, handelt es sich bei Laktat um ein Stoffwechselprodukt. Dem Körper stehen verschiedene Energiesysteme zur Verfügung, auf die er ständig zurückgreift. Je nach Intensität und Länge einer sportlichen Belastung stellen diese Systeme unterschiedlich viel Energie zur Verfügung. Eines dieser Systeme ist der so genannte laktazide anaerobe Stoffwechsel. Ein Prozess, bei dem im Muskel ohne Zufuhr von Sauerstoff Zucker in Milchsäure abgebaut wird. Dabei wird in kurzer Zeit sehr viel Energie freigesetzt. Verringert man die Belastung, baut sich das Laktat wieder ab.
Was ist ein Laktattest?
Der Laktatstufentest ist ein Ausdauerleistungstest für Athleten Der Laktatwert im Blut gibt Aufschluss darüber, wo die Leistungsgrenze eines Menschen liegt. Seit mehr als 50 Jahren ist er einer der Standards in der Leistungsdiagnostik: Ruderer unterziehen sich dem kleinen Pieks ins Ohrläppchen genauso wie Fußballprofis oder Schwimmstars.
Anhand der Laktatwerte im Blut lässt sich bestimmen, wo die Leistungsgrenzen liegen. Doch das Verfahren kann nicht erklären, warum manche Sportler auf einen Trainingsreiz ansprechen und andere nicht. Um Trainingseinheiten noch individueller zuschneiden zu können, forschen die Sportmediziner nach präziseren Parametern. Vor jeder Olympiade, WM und EM heißt es für die Nationalmannschafts-Anwärter: Zittern um die Nominierung. Nicht nur das Rudern in verschiedenen Mannschaftsbooten, sondern auch ein umfangreicher Leistungstest entscheidet darüber, wer in den Kader aufgenommen wird. Der Test – in Deutschland entwickelt und heute weltweiter Standard – bietet folgende Vorteile:
- Optimale Kontrolle über Ihre Leistungsentwicklung durch effektive Trainingsplanung.
- Objektive Übersicht der Trainingserfolge durch Leistungsvergleich vorher – nachher.
- Mit Sicherheit im idealen Herzfrequenzbereich trainieren durch eine genaue Bestimmung Ihrer Trainings- / Stoffwechselbereiche.
- Gesundes, nachhaltiges Trainieren durch Vermeidung eines Übertrainings.
Wie genau geht man vor?
William C. Hilberg und auch der Ruderverband RISH haben vor einiger Zeit darüber geschrieben: Hierbei wird der Proband auf einem geeigneten Ergometer oder Laufband stufenweise aufbelastet. Am Ende jeder Stufe wird aus dem Finger oder dem Ohrläppchen ein kleiner Tropfen Blut zur Bestimmung des Laktatsentnommen. Einen sehr guten Überblick bekommt man auch bei den Dokumenten von Swiss Olympics.
Phase 1 Vorbereitung
Am Tag vor dem Test und am Testtag selbst darf nicht trainiert werden!
- Ausschlafen! Keine Partys / Alkoholkonsum am Abend vor dem Test!
- Die letzte Mahlzeit sollten Sie 3 Stunden vor dem Test einnehmen! Wenn Sie vor Ihren normalen Trainingseinheiten einen Snack zu sich nehmen, dürfen Sie das auch vor dem Test.
- 2-3 Stunden vor dem Test kein Koffein, Nikotin, Alkohol, Fruchtsäfte oder andere gezuckerte Getränke zu sich nehmen!
Phase 2 Besprechung und Check-up Dokumentation
Wie schätzt der Proband seinen momentanen Leistungsstand ein.
- Wie oft in der Woche und bei welcher Herzfrequenz wurde bislang trainiert.
- Persönliche Ziele und Wünsche.
- Allgemeiner Gesundheitszustand
- Risikofaktoren (Herz-Kreislauf-Probleme, Medikamente, etc.)
Dokumentation von anthropometrische Daten
- Größe und Gewicht
- Blutdruck
- Ruhepuls
- Blutzucker
- BMI
- Körperfett und Skelettmuskelmasse etc.
Phase 3 – Ablauf des Laktatstufentest
Bestimmung der Laktatwerte in den einzelnen Belastungsstufen mittels Blutentnahme am Finger / Ohrläppchen.
- Die Testperson beginnt in den Pedalen oder dem Ergo zu ziehen/treten und man achte dabei auf eine gleichbleibende Frequenz. Auch die Körperposition auf dem Ergometer sollte nicht erheblich verändert werden. Jetzt erfolgt eine kontinuierliche, stufenförmige Steigerung der Belastung bis zur Ausbelastung.
- Am Ende jeder Belastungsstufe wird mit einer Blutabnahme aus dem Ohrläppchen oder Finger der Blutlaktatwert bestimmt. Parallel dazu wird die Herzfrequenz gemessen und notiert.
Phase 4 Auswertung und Nachbesprechung
Aus den Testdaten wird eine Herzfrequenz-Laktat-Kurve erstellt, das heißt, die Laktatkonzentration wird in Bezug zur Leistung bzw. Belastung gesetzt. Aus der Kurve können nun die aerobe und die individuelle anaerobe Schwelle (IANS) der Testperson ermittelt werden. Nun kann ein Trainingsplan – abgestimmt auf den Athleten geschehen.
Aufgrund verschiedener Wertes lassen sich u. a. die individuellen Trainingsbereiche ableiten und dadurch eine effiziente und gesunde Leistungssteigerung erreichen.
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