Heute stellen wir Euch Rima Karaliene vor. Eine Ruderbuchauthorin. Sie erzählt eine wahre Geschichte – eine Familiengeschichte.
Ihr Vater hat während der kommunistischen Zeit in Litauen sehr erfolgreich gerudert und sie hat ein Buch über seine Geschichte mit dem Titel „Rudern durch den Stacheldraht“ geschrieben. Leider gibt es noch keine Übersetzung des Buches.
Die UdSSR war ein zusammengesetztes Land der Sozialistischen Sowjetrepubliken – Litauen war keine unabhängige Nation. Der nationale Ruderverband favorisierte Athleten aus der Russischen Republik gegenüber anderen – insbesondere Rimas Vater, der aus Litauen stammte.
Rima ist Ruderin durch und durch. Die Mutter eines Ruderers, die Tochter eines Ruderers und versteht den Sport genauestens.
Sie beschreibt die Erfahrungen ihres Vaters als „eine Geschichte, die es verlangt, erzählt zu werden“.
Zur Story: Olympiade 1964 in Tokio
Rudern in Litauen: Rima Karaliene‘ s Buch über ihren Vater.
Die Rudergeschichte führt zu Olympischen Spielen 1964 in Tokio. Im Herbst 1961 wurden neun junge Männer – Ruderer des Sportvereins Vilnius Žalgiris – Rudermeister der UdSSR und wurden in die Nationalmannschaft der UdSSR eingeladen.
Obwohl sie wichtige internationale Wettbewerbe vor sich hatten, wurden sie von den Echos der Nachkriegsjahre auf Schritt und Tritt verfolgt. Die politischen Meinungen ihrer Eltern oder ihrer Angehörigen, ihre Zusammenarbeit mit Partisanen und ihre Beziehungen zum Militär – alles wurde gechecked. Alleine dass man aus dem unabhängigen Litauen kam, waren Gründe des KGB’s, die Crew zunächst nicht ins Ausland zu lassen. Letzlich wurden sie zeitweise sogar aus dem russischen Team entfernt.
Rudern in Litauen war nicht gefragt.
Sie wurden durch Sportler aus anderen Republiken ersetzt. Das Team liess sich nicht beirren. Nebenbei bildeten die jungen Männer neue Mannschaften, bereiteten sich auf Wettkämpfe vor und ruderten wieder in Regatten, die in der UdSSR stattfanden. Sie fühlten sich jedoch immer noch wie Bürger zweiter Klasse. Ehemalige Kamaraden aus anderen Booten ignorierten sie selbst wenn sie an internationalen Wettbewerben siegten.
Endlich: Im Jahr 1963 beschloss der KGB seine Beschränkungen für internationale Reisen zu lockern. Dank der Beharrlichkeit, Entschlossenheit und glücklichen Zufälle der Ruderer konnten sie wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Sie platzierten sich bei ihren ersten internationalen Wettbewerben – der Europameisterschaft in Kopenhagen. Natürlich ging die Kontrolle weiter: Während ihrer Auslandsreisen wurden sie von Sicherheitsbeamten und der sowjetischen Propaganda verfolgt. Immer wieder mussten sie dem Regime beweisen wie gut sie sind und dass es national keine besseren Athleten gab. Als Geiseln des athletischen Systems der UdSSR waren die Litauer gezwungen, an unzähligen Auswahlwettbewerben teilzunehmen. Schliesslich erhielten sie das Recht, an den Olympischen Spielen 1964 in Tokio teilzunehmen . . .
Es ist ein tolles Buch und auch für Deutschsprachige Leser gut zu Lesen. Es gibt tiefen Einblick in die Geschichte des Soviet Sports zu Zeiten des kalten Krieges.
Hier bei uns: Rowing Through the Barbed Wire Fence on Rowperfect (Rudern durch den Stacheldraht).
Leser Reviews
Sarunas Ein faszinierendes, nachdrücklich geschriebenes Buch, das auf wahren Fakten basiert. Der Roman erweckt eine der kontroversesten Zeiten der europäischen Geschichte zum Leben. Er beleuchtet den unermüdlichen inneren Willen eines litauischen Ruderers, sich gegen die UdSSR zu wehren. Echte Bilder, die vom Autor gesammelt und auf der Seite des entsprechenden Buches veröffentlicht wurden, waren sehr hilfreich, um die Geschichte zu visualisieren.
Audie Alger „They wanted to be free, to go wild, to party and not to have fear for anything.“
I was hooked in less than one page. Rima Karaliene has gifted us all with a nearly forgotten ideal—one that is often only used pejoratively. By telling the story of her father’s rowing career in Soviet-era Lithuania, Karaliene has proven that nationalism can still be defined as: patriotism, dedication, and passion—a unique form, to be sure; one that can, both figuratively and literally, change the world for the better. I highly recommend this instant classic.
Jonas A book that takes you in and you wait for a moment to read. An emotional story of an unknown side of our sport.
Anon A Great book about a great sport and a great fight for freedom! The author lets you feel with every inch of your body what rowing in the top level competition feels, following the emotional fight for dignity, against the illogical system, against the past.