Wir atmen jeden Tag, und die meisten von uns denken nicht einmal darüber nach, wann und wie wir das tun.
Beim Atmen wird Luft in die Lungen eingeatmet, um die Verbreitung von Sauerstoff im Körper zu ermöglichen. Wir Menschen brauchen Sauerstoff auf zellulärer Ebene, damit unser Körper funktioniert. Das Atmungszentrum in unserem Gehirn (Medulla) ist für die Steuerung der Ventilation, wie die Atmung auch genannt wird, verantwortlich. Die Regulierung des pH-Wertes in unserem Körper erfolgt ebenfalls über die Atmung. Die Bewegung der Luft in und aus den Lungen wird durch Veränderungen des Umfangs vom Brustkorb verursacht.
Was passiert beim Atmen?
Die Inspiration (Einatmung) im Ruhezustand beginnt mit der Kontraktion Ihres Zwerchfells und dem Einsatz der äußeren Zwischenrippenmuskeln. Das Gegenteil geschieht beim Ausatmen, wo sich das Zwerchfell und die Zwischenrippenmuskeln entspannen und zurückspringen (die ursprüngliche Position einnehmen), während die Luft herausgedrückt wird. In der Welt von Sport und Bewegung ist die richtige Atmung ein Muss, und es gibt verschiedene Atemmuster für verschiedene Sportarten. Jede Übung sollte sowohl einen Einatmungs- als auch einen Ausatmungsteil haben.
Während der Übungen werden die Einatmungsbewegungen durch die zusätzlichen Einatmungsmuskeln, zu denen auch die Nacken- und Trapezmuskeln gehören, unterstützt. Die Funktion dieser Muskeln besteht darin, die Rippen und das Schlüsselbein anzuheben, so dass während der Übung mehr Luft in unsere Lungen gelangt.
Wirksame Atmung beim Rudern
Rudern wird als eine der härtesten Ausdauersportarten angesehen. Die richtige Atmung ist deswegen sehr wichtig, um die Belastung auch aushalten zu können. Als Coach bringe ich meinen Sportlern deshalb immer zuerst die richtige Atemtechnik bei.
Während des Ruderschlages sollte die Einatmung am Einsatz und die Ausatmung (Auslassen der Luft) beim Endzug erfolgen,
wenn die Hände den Körper berühren.
Das müssen Sie täglich trainieren. Für einige Ruderer ist ein korrektes Atemmuster schwerer zu erlernen als die eigentliche Ruderbewegung. Es ist die Aufgabe des Coaches, dafür zu sorgen, dass jeder Sportler richtig atmet. Dies ist besonders wichtig bei harten Trainingsbelastungen und -einheiten.
Das beste Tempo, um die Atmung zu üben, ist bei niedrigeren Schlagzahlen von 14 bis 18 SPM. Dieses langsamere Tempo ermöglicht es den Sportlern, sich auf jeden Teil der Atmung zu konzentrieren.
Wie man die Atmung beim Rudern trainiert
Während der Übung sollte Ihre Ausatmung beim Ruderschlag laut und deutlich spürbar sein. An diesem Punkt wird die Atmung (Ausatmung) aktiv und erzwungen. Diese erzwungene Ausatmung erlaubt es kleineren Zwischenrippen- und anderen Hilfsmuskeln, sich zu dehnen, was die Menge des Luftstroms stark erhöht. Durch das Erzwingen der Ausatmung können wir die Luftmenge drastisch erhöhen, ohne dabei mehr Atemzüge zu nehmen. Es ist wichtig zu beachten, dass wenn sie schneller rudern, auch Ihre Atemfrequenz erhöht werden sollte. Sie wollen ja nicht bei der Schlagzahl von 32 wie ein Fisch nach Luft schnappen!
Nächstes Mal, wenn Sie auf dem Rudergerät sitzen, achten Sie auf Ihre Atmung!
Ihr richtiges Atemmuster sollte mit der Zeit automatisch ablaufen, mit einer Einatmung am Einsatz und einer Ausatmung beim Endzug.
Perfektes Training bringt ein perfektes Ergebnis. Coach Misha.
Der ursprünglich aus Serbien stammende Misha Jezdanov war 6 Jahre lang als Steuermann Mitglied der jugoslawischen bzw. serbischen Rudernationalmannschaft. Er nahm an 3 Weltwettbewerben teil und wurde 1995 zum Weltmeister. In den letzten 16 Jahren war Misha in den USA als Rudercoach tätig.