Ein Coaching-Memo für Ruderer
Über die Jahre habe ich alle Altersgruppen trainiert. Dabei benutze ich das Akronym „F.I.T.“, um herauszufinden, wo die Stärken und Schwächen bestimmter Ruderer liegen und auch um deren Geist zu fokussieren.
Ich habe ein Whiteboard im Bootshaus stehen, worauf die Frage: “Bist du fit zum Rudern?” geschrieben ist. Dadurch kann ich sowohl neue als auch Ruderer mittlerer Stufe ansprechen.
Die Antwort drauf war oft „Ja, ich bin fit!” – gemeint natürlich im physischen Sinne. Aber ich fragte mich oft, ob sie wirklich das Potenzial hatten das komplette Paket zu werden. Erfahrungsgemäß glaube ich, dass man drei Elemente braucht, um erfolgreich im Rudern zu sein:
- F – Fitness: im Fitnessstudio und auf dem Wasser.
- I – Innerlich: das Herz, der Geist und das Rückgrat.
- T – Technik: die technischen Fähigkeiten ein Boot alleine oder in einer Crew schnell zu rudern.
Diese drei Elemente sind von einander abhängig und es fasziniert mich, wie diese den Erfolg jedes Ruderers beeinflussen können.
Ich habe Ruderer trainiert, die das Herz am richtigen Ort und ein starkes Rückgrat hatten um Erfolge zu feiern. Jedoch in einem oder dem anderen Bereich konnten sie dennoch nicht mithalten. Ebenso gab es Ruderer, die technisch hervorragend waren und trotzdem keine Erfolge hatten. Oft aufgrund eines nur mäßiges Engagements für Fitness, fehlender Zielstrebigkeit oder nur geringes Vertrauen um zu gewinnen.
Die Auslese nach Ergozeiten (seat racing)
Meine Einstellung zur „F.I.T.“ Formel ist zum Teil der Grund, warum ich bei der Auswahl von Athleten nicht ausschliesslich nach den Seat Racing / Ergozeiten gehe. Schließlich können manche Ruderer zwar keine Rekordzeit erreichen, aber ihre Einsatzbereitschaft und Technik ist trotzdem von großem Nutzen im Boot. Dieses Detail wäre möglicherweise verpasst worden, wenn man nur nach den Ergozeiten ausgewählt hätte. Ich kenne gute Ergo Ruderer mit Zeiten von nahezu 6 Minuten, die jedoch keine gute Technik besitzen.
Wie Sie F.I.T. mit Ihren Athleten einsetzen können
Durch das Training versuche ich, den Ruderern Prozentsätze für jedes der „F.I.T.“ Elemente zu geben. Während ihrer Entwicklung geht die Zahl hoffentlich nach oben, aber manchmal gibt es natürlich einen Rückschlag. Im Vorfeld eines Wettkampfs halte ich es dann für hilfreich hervorzuheben, welches Element mehr Arbeit benötigt.
Ich suche nach den Athleten, die nicht nur „fit“ zum Rudern sind, sondern die wirklich F.I.T. zum Rudern sind.
Ein Gastbeitrag von Steve Swan, Coach Captain, Taunton Rowing Club.
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